Chronik des TSV Röttenbach
Gründerzeit
Im Jahr 1927 hoben einige fuβballbegeistere Röttenbacher im Gasthaus Bräun ihren Turn- und Sportverein aus der Taufe. Anton Wölker, ein zugereister junger Lehrer, führte den neuen Verein als 1. Vorstand. Betrieben wurde Leichtathletik, aber hauptsächlich spielte man Fuβball auf einem von der Gemeinde zugesprochenen Gelände in der ‚Kühtrieb‘ am Baiersdorfer Weg – im Volksmund später ‚Lamabuckl‘ genannt -, das von den Spielern in harter Eigenarbeit aber zunächst gerodet und eingeebnet werden musste.
(v.l: Vorstand Ludwig Zenger, Georg Schmitt, Johann Geist, Johann Batz, Hanni Götz, Ignaz Dürrbeck, Peter Dürrbeck, Konrad Schmitt, 2. Vorstand Konrad Seitz
vorne: Johann Holzmann, Georg Geist, Georg Warter,
Ausserdem: Georg Dürrbeck, Hans Geist, Paul Otzelberger, Peter Schrüfer, Hans Baumüller, Andreas Holzmann)
Nach dem Wechsel des Vereinslokals in das Gasthaus zur Eiche übernahmen Ludwig Zenger (1.) und Konrad Seitz (2.) den Vorstand. Die ersten Jahre wurde mehr schlecht als recht gespielt, meist gegen Mannschaften der umliegenden Dörfer, u.a. gegen den TSV Neuhaus, mit dem schon 1928 eine Patenschaft vereinbart wurde. Wenig später schloss sich der Verein dem Verband ‚Deutsche Jugendkraft‘ (DJK) an und wechselte das Vereinslokal erneut zum Gasthaus zum Hirschen (später Gasthof Keiner). Adam Kästner und Konrad Fuchs bildeten jetzt die Vorstandschaft.
Noch auf dem ‚Lamabuckl‘…..
(v.l: Hans Igel, Hannla Igel, Reser Heilmann, Andreas Dürrbeck, Ludwig Müller, Lenz Holzmann, Reser Franz, Georg Böhm, liegend: Reser Zenger, Hans Warter, Hans Kraus)
Um 1940 wurde es zunehmend schwieriger, eine Mannschaft auf die Beine zu stellen und 1941 wurde der Spielbetrieb dann völlig eingestellt. 15 Spieler des Sportvereins kehrten aus dem Krieg nicht mehr zurück.
Neubeginn nach dem 2. Weltkrieg
Trotz schwieriger Verhältnisse und der groβen Zahl von Gefallenen, Kriegsgefangenen und Verwundeten gelang es Ludwig Bittel schon 1946 wieder eine komplette Elf zusammenzustellen. Wurde Anfang noch ‚schwarz‘ gespielt, bekam der TSV Ende 1947 vom damaligen Landrat Dr. Fröhlich und der amerikanischen Militärverwaltung schlieβlich die erforderliche Lizenz, um den ordentlichen Vereinsbetrieb wieder aufnehmen zu können. Das erste reguläre Spiel nach dem Krieg fand dann gegen den TSV Hemhofen statt und endete 2:2 unentschieden.
….. und schon am Lomühlweg
Dieses Spiel war eines der letzten in der ‚Kühtrieb‘, denn Anfang 1946 konnte mit dem Landwirt und Mühlenbesitzer Johann Warter ein Pachtvertrag abgeschlossen werden, der dem Sportverein die Nutzung eines neuen Platzes (Acker) am Lohmühlweg erlaubte. Schon bald zog der TSV vom ‚Lamabuckl‘ in die ‚Sandwüste‘ um und hatte damit 1947 seine endgültige Heimat gefunden. Das Vereinslokal wechselte zunächst noch einmal in die Brauerei Sauer.
Mit viel Gemeinschaftsgeist ging es nun stetig aufwärts und bereits 1949 stieg der TSV – zwischenzeitlich nannte man sich für einige Jahre TuSPO – in die B-Klasse auf. Im gleichen Jahr kam mit Hauptlehrer Schuster ein fuβballbegeisteter Mann nach Röttenbach, der für die folgenden Jahre die Geschicke des Vereins in die Hand nahm.
Im Spieljahr 1952/53 glückte dann der umjubelte Aufstieg in die A-Klasse. In der eigentlichen Punkterunde lag der TuSPO noch hinter der SpVgg Fürth (Am.), schaffte dann aber in einer doppelten Aufstiegsrunde gegen Germania Forchheim und gegen die Fürther mit 8:0 Punkten diesen groβen Erfolg.
Aufstieg in die A-Klasse im Mai 1953 im Fürther Ronhof
(v.l. Vorstand Alois Schuster, Hans Müller, Georg Bräun, Georg Böhm, Hannes Heilmann, Hans Amom,Hans Zenger, Georg FrankHans Batz, Spielleiter Karl Jellen, Martin Wahl,
knieend: Franz Müller, Paul Möckel, Georg Mehl)
Sechs Jahre gehörten die Röttenbacher, die sich jetzt endgültig TSV nannten, der A-Klasse an, bis in der Saison 1958/59 schlieβlich der Aufstieg in die II. Amateurliga gelang.
Die ‚Moderne‘ hält Einzug
Mit den Erfolgen der Fuβballer wuchs auch der Wunsch nach einer angemessenen Sportstätte. Zusammen mit einigen Mitstreitern ergriff Andreas Baumüller (der ‚Res‘) schlieβlich die Initiative für den Bau eines Vereinsheims. In rein ehrenamtlicher Arbeit entstand so bis 1965 das erste Sportheim. Zeitgleich kaufte der Verein weiteres Gelände dazu und im Jahre 1966 konnte mit dem 2. Spielfeld endlich ein Rasenplatz benutzt werden.
Zum 50-jährigen Vereinsjubiläum im Jahre 1978 schaffte der TSV schlieβlich den Aufstieg in die Landesliga.
Meisterschaft 1978 Bezirksliga, Aufstieg in die Landesliga Mitte
(v.l: Ludwig Fuchs (AL), Oskar Holzmann, Gallus Watzer, Josef Wellein, Ewald Müller, Rainer Wellein, Harald Dücker, Erwin Groβmann, Werner Kölz, Günther Raabe
Knieend: Konrad Baumüller, Willibald Holzmann, Michael Bärthlein, Alfons Götz, Benno Kretschmer)
In den 1970er Jahren vergröβerte sich der Verein stetig und und war im Fussball weiterhin sehr erfolgreich. Es entstanden weitere Abteilungen wie die Turnabteilung, die sich später allerdings wieder in einen eigenständigen Verein ausgliederte.
Meisterschaft Kreisliga 1999, Aufstieg in die Bezirksliga
(v.l., hintere Reihe: Andi Holzmann, Ronni Pachuntke, Roland Geist, Carsten Husch, Dominik Seeberger
Mittlere Reihe: Jürgen Weber, Stephan Blersch, Benno Schmitt, Stefan Fischer, Marcus Anding, Matthias Kupfer, Trainer Klaus Herrmann, Spielleiter Herbert Bräun, Abteilungsleiter Herbert Blersch
Vordere Reihe: Betreuer Wolfgang Kalb, Andreas Götz, Thomas Kalb, Stefan Schäftner, Markus Risse, Alexander Fuchs, Johannes Holzmann, Michael Seeberger0
Am 01. Oktober 1976 erfolgte die Gründung der Abteilung Tischtennis. Gespielt wurde zunächst in der Schulturnhalle, später in der neuen Mehrzweckhalle, um die das Sportheim erweitert worden war.
Die ersten groβen Erfolge kamen in den 80er Jahre, in denen die Abteilung zeitweise über 100 Mitglieder zählte. Die Damen stiegen bis in die 2. Bundesliga auf, die Herren bis in die 3. Bezirksliga, die Jungen bis in die 1. Bezirksliga und die Mädchenmannschaft sogar in die Bayernliga. Mit Markus Müller hatte man sogar einen Bayerischen Jugendmeister im Verein.
Anfang der 80er Jahre stieβen dann auch die Volleyballer zum TSV Röttenbach (Gründungsdatum 30.06.1981). Eine kleine Gruppe Volleyballbegeisterter gründete damals eine Freizeitgruppe in dieser Sportart, die aus den USA kommend, sich auch bei uns zunehmender Beliebtheit erfreute. 1988 bzw. 1990 konnte dann je eine Herren- und Damenmannschaft aufgestellt werden, die in der offiziellen Amateurliga antraten.
Einen neuen Impuls erfuhr die Abteilung als 2005 das neue Beachvolleyballfeld auf dem Sportgelände eingeweiht wurde und damit eine weitere ‚Trendsportart‘ angeboten werden konnte.
Gleichzeitig mit dem 60-jährigen Vereinsjubiläum des TSV Röttenbach wurde schlieβlich am 03. Juli 1987 noch die Abteilung Badminton gegründet. Die Entwicklung der Abteilung verlief in den ersten Jahren sehr rasant, so daβ man nach nur zwei Jahren mit über 100 Mitgliedern zu den stärksten Vereinen in Mittelfranken gehörte.
In den folgenden Jahren wurden von allen Mannschaften regelmäβig sehr gute Plätze in den verschiedenen Ligen erzielt, die 1. Mannschaft spielte zeitweise in der Bayernliga.
Ein lang ersehnter Wunsch der Fuβballer ging 2005 in Erfüllung, als die aufwendig umgebauten und erweiterten Sportanlagen am Lohmühlweg eingeweiht werden konnten. Mit einem neuen A-Platz mit Flutlicht- und Rasensprenganlage, einem B-Platz als Rasenspielfeld und dem C-Platz als Kleinspielfeld und Trainingsplatz stehen nun ideale Spiel- und Trainingsvoraussetzungen zur Verfügung.